Was ist MT940 – und warum war es so wichtig?
Das MT940-Format ist seit Jahrzehnten der Standard für den elektronischen Kontoauszug im SEPA-Raum. Entwickelt wurde es von der SWIFT-Organisation als sogenannter Message Type 940, um Kontoauszugsdaten standardisiert von Banken an Unternehmen oder Softwarelösungen zu übermitteln.
Viele Finanzbuchhaltungs- und ERP-Systeme greifen seit Jahren auf MT940-Dateien zurück, um Zahlungseingänge automatisiert zu verbuchen, Konten abzugleichen oder Reports zu erstellen. Vor allem im Mittelstand ist das Format tief in Prozesse eingebettet.
Warum wird MT940 jetzt abgeschafft?
Der Grund für die Abkündigung ist klar: MT940 ist veraltet. Es basiert auf einem proprietären, textbasierten Format mit fester Struktur – nicht besonders flexibel, schwer erweiterbar und nicht vollständig EU-regulatorisch konform. Die Europäische Zentralbank (EZB) und nationale Regulatoren fordern längst modernere, XML-basierte Formate im Rahmen von ISO 20022 – der neuen globalen Norm für Finanznachrichten. Dazu kommt die Entwicklung hin zu Open Banking und PSD2: Schnittstellen (APIs) sollen langfristig Dateiformate ablösen.
Wann ist Schluss mit MT940?
Viele Banken haben bereits mit der Abkündigung begonnen. Der endgültige Ausstieg ist bankindividuell, aber einheitlich ist: MT940 wird spätestens zum Ende des Jahres 2025 nicht mehr unterstützt. Einige Banken bieten bereits keine MT940-Downloads mehr in neuen Kontomodellen an, andere lassen Bestandskunden noch Zeit zur Umstellung. Wer sich also noch nicht darum gekümmert hat, sollte jetzt handeln.
Was kommt nach MT940?
Die Nachfolgeformate im Überblick CAMT.053 – Der neue Standard für Kontoauszüge. Das XML-basierte Format CAMT.053 (Cash Management) ist der offizielle Nachfolger von MT940.
Vorteile gegenüber MT940:
- Strukturierter & maschinenlesbar (XML)
- Besserer Detailgrad bei Transaktionen
- Unterstützung von Zusatzinformationen (Verwendungszwecke, Gebühren, Referenzen)
- Vollständig SEPA- & ISO 20022-konform
Anwendungsbeispiel: In der Buchhaltung wird CAMT.053 genutzt, um automatisierte Zahlungsabgleiche durchzuführen – z. B. mit Lösungen wie JERAs Fibu-Schnittstellen JTL2DATEV und plenty2DATEV, die CAMT-Dateien einlesen und mit Rechnungen abgleichen.
API-basierter Zugriff – Kontoauszugsdaten in Echtzeit
Immer mehr Banken bieten inzwischen API-Schnittstellen nach PSD2 an. Damit können Drittanbieter-Softwarelösungen direkt und in Echtzeit auf Kontoinformationen zugreifen.
Vorteile:
- Kein manueller Datei-Download nötig
- Tägliche oder sogar Live-Aktualisierung von Zahlungseingängen
- Integration in moderne Buchhaltungs- und ERP-Systeme
Beispiel: Fintechs und Buchhaltungslösungen nutzen APIs für vollautomatische Zahlungssynchronisation – CAMT.053 wird dabei entweder simuliert oder komplett ersetzt.
Fazit: Jetzt auf moderne Formate umsteigen!
Die Abkündigung von MT940 ist kein Risiko, sondern eine Chance. Unternehmen, die jetzt auf moderne Formate wie CAMT.053 oder API-Zugriffe umsteigen, profitieren von:
- mehr Automatisierung
- besserer Datenqualität
- Zukunftssicherheit für ihre Finanzprozesse
Unser Tipp
Prüfe jetzt, ob deine Buchhaltungssoftware CAMT.053 oder API-Schnittstellen unterstützt. Falls du Zahlungsabgleiche mit der Fibu-Schnittstelle von JERA automatisieren willst, kannst du unser ADD On MT940 problemlos weiternutzen. Im Rahmen der Software Updates wurde das neue camt.053 Format bereits integriert und kann verarbeitet werden.
Hier sehen Sie ein Muster mit den zugehörigen Einstellungen in JTL2DATEV: